Kanada: Unterwegs auf dem Highway 99 zwischen Kamloops, Whistler und Vancouver

Kanada: Unterwegs auf dem Highway 99 zwischen Kamloops, Whistler und Vancouver
Kanada: Unterwegs auf dem Highway 99 zwischen Kamloops, Whistler und Vancouver

Nach den Nationalparks in den kanadischen Rockies waren wir in British Columbia auf dem Highway 99  unterwegs auf unserem Roadtrip zurück zwischen Kamloops, Whistler und Vancouver. Es waren überwiegend Fahrtage, die wir hatten und ganz sicher haben wir vieles Sehenswertes ausgelassen. Aber Wanderungen, Mountainbiken oder Kanutouren sind mit Rollstuhl eben doch nicht die richtigen Reisevergnügen.

 

Dennoch habe ich einige Fotos von unterwegs zusammengestellt und unsere schönsten Rastplätze mit Rollstuhl für Euch aufgeschrieben. Und Informationen zur Barrierefreiheit gibt es ebenfalls.

 

Starten will ich den Bericht in Kamloops. Von hier aus ging es zunächst auf dem Trans Canada Highway entlang des Lake Kamloops und dann durch das Tal des Thompson River nach Westen bis Cache Creek. Hier bogen wir nach Norden ab auf den Cariboo Highway. Unsere Route führte durch dünn besiedeltes Farmland bis zum Abzweig des Highway 99 Richtung Westen.

 

Eine erste kurze Pause legten wir auf dem Marble Canyon Provincial Park Campground ein, Zeit für ein kurzes Beine-vertreten, ein Getränk bevor wir weiter fuhren. Der Campground ist eher als nicht als barrierefrei einzustufen, er liegt sehr am Hang und die Waschräume sind nur über steile Wege bzw. Stufen erreichbar. Für alle anderen ist der Platz zwischen zwei kleinen Seen aber ohne Zweifel eine gute Möglichkeit für einen Zwischenstopp.

 

Weiter ging unser Weg in Kanada unterwegs auf dem Highway 99 zwischen Kamloops, Whistler und Vancouver  entlang des Pavillion Lake bevor der Highway 99 dann abknickte und hoch über dem Tal des Fraser River in Richtung Lillooet weiter führte.

Naxwit Picnic Area

Naxwit Picnic Area
Naxwit Picnic Area

In Lillooet überquerten wir den Fluss und sind dort zunächst im örtlichen Supermarkt (ein gut sortierter Buy-Low Foods) für ein mittägliches Picknick einkaufen gewesen. Kostenlos gab es hier mal wieder Kaffee zu Salat und Pies – ein tolles Angebot in Kanada!

 

Unsere Mittagsrast haben wir dann ganz in der Nähe eingelegt: der Naxwit Picknickplatz wird von  BC Hydro betrieben. Er liegt etwa 3 km westlich von Lillooet an der Duffey Lake Road (Highway 99) in Richtung Whistler.

 

Der Name Naxwit ist der traditionelle Ortsname für das Gebiet, das von der Stl'atl'imx Nation gegeben wird. Naxwit bedeutet „Schlange“ und bezieht sich auf die vielen Schlangen, die in den nahegelegenen Felshängen zu finden sind. Keine Sorge, das sind wandernde Strumpfbandnattern, die nicht giftig und meist recht klein sind.

 

Der am Fluss gelegene Picknickplatz wurde für Wohnmobile konzipiert, sodass viele große Parkplätze auch für Reisende mit Rollstuhl vorhanden sind. Es gibt zahlreiche Picknicktische, barrierefreie Waschräume, Trinkwasser und Hinweisschilder, die die Geschichte und die Ökologie der Region detailliert beschreiben. Und ebenfalls angeschlagen waren die oft anzutreffenden Warnhinweise auf Bären und andere Wildtiere, hier war es offenbar ein Puma, die im Gebiet auch unterwegs sind.

 

Der Highway heißt hier auch Duffey Lake Road - aus naheliegenden Gründen, wie wir bei unserer Weiterfahrt Richtung Westen in Kanada unterwegs auf dem Highway 99 zwischen Kamloops, Whistler und Vancouver feststellten.

Duffey Lake

Duffey Lake
Duffey Lake

Denn wenn man dem Highway 99 weiter  in Richtung Whistler folgt erreicht man 35 km vor Pemberton den  Duffey Lake Provincial Park.

 

Der 1993 begründete Park umfasst eine Fläche von 4.048 Hektar.  Der Duffey Lake und das Cayoosh Creek Valley bildeten bereits in frühgeschichtlicher Zeit einen Verbindungspfad zwischen dem Lillooet Lake und den St'at'imc Richtung Fraser River.

 

Die bekannteste Sehenswürdigkeit im Park befindet sich am unteren Ende des Sees, direkt am Übergang in den Cayoosh Creek. Es sind unzählige Baumstämme, die ineinander verkeilt auf dem Wasser treiben und zusammen mit dem türkisfarbenen Wasser und den umliegenden Bergen eine fantastische Kulisse schaffen. Und das Beste ist: ein kleiner Parkplatz befindet sich direkt daneben. Schön für uns mit Rollstuhl – und zahlreiche andere Touristen, die sich hier tummelten, über die verkeilten Baumstämme kletterten und Fotos machten.

 

Ausgelassen haben wir den am Weg liegenden Joffre Lakes Provincial Park. Das Besondere an seinen Seen,

Lower Lake, Middle Lake und Upper Lake ist die besondere Farbe, die durch Schlick aus der Eiszeit entsteht. Er ist im Wasser enthalten und reflektiert das Sonnenlicht, wodurch eine grünlich-blaue Farbe entsteht. Erreichen kann man diese aber nur zu Fuß über einen recht unebenen und stetig ansteigenden Wanderweg – ungeeignet mit Rollstuhl also.

 

Unsere Route führte uns an diesem Tag weiter unterwegs auf dem Highway 99 zwischen Kamloops und Vancouver

über Pemberton nach Whistler, wo wir im strömenden Regen ankamen und froh über ein großes und gut beheiztes Hotelzimmer waren.

Brandywine Falls

Brandywine Falls
Brandywine Falls

Am nächsten Morgen ging es weiter auf dem Sea to Sky Highway. Unser erster Stopp kam recht schnell: den Brandywine Falls Provincial Park erreicht man über den Highway 99 etwa 18 Kilometer südlich von Whistler. Der 1973 gebildete Park ist nur rund 420 Hektar groß und liegt im Übergangsgebiet zwischen der Sunshine Coast und den Coast Mountains.

 

Seinen Namen hat der Park vom gleichnamigen Wasserfall, der vom 66 Meter herabstürzenden Wasser des Brandywine Creek gebildet wird. Es gibt einen großen Parkplatz mit Picknicktischen, Waschräumen und etlichen touristischen Hinweistafeln. Witzig fand ich die Geschichte, wie der Fluss seinen Namen bekam:  zwei Landmesser der Howe Sound and Northern Railway haben angeblich hinsichtlich der Höhe des Wasserfalls um eine Flasche Brandy gewettet haben.

 

Der Park ist ein beliebtes Ziel von Wanderern, Bergsteigern und anderen Outdoor-Sportlern. Über einen kurzen Wanderweg erreicht man einen Aussichtspunkt mit Sicht auf den Wasserfall. Dieser Weg ist gut ausgebaut und einigermaßen eben und für trainierte Rollstuhlfahrer oder mit Assistenz gut zu bewältigen.

 

Wir folgten dem Sea to Sky Highway weiter in Richtung Süden und erreichten bei Squamish den Howe Sound.

Porteau Cove

Porteau Cove
Porteau Cove

Porteau Cove am Howe Sound erreichten wir rasch und nur wenige km hinter Squamish, wir waren nur noch 38 km nördlich von Vancouver am Sea-to-Sky-Highway.  Der Mini-Park ist 50 Hektar groß und bietet Picknicks, Camping, Schwimmen, Windsurfen und einen Bootsanleger. Porteau Cove ist eine sehr beliebte Gegend zum Tauchen mit einer Reihe künstlicher Riffe, darunter zwei versunkene Schiffe.

 

Im Park gibt es ein Notfall-Fährterminal. Falls ein Erdrutsch oder eine Lawine zwischen Porteau Cove und Vancouver oder Squamish auftritt, könnten hierüber Menschen und Fahrzeuge evakuiert werden. Das Dock ist als Promenadenkai für die Öffentlichkeit auch mit Rollstuhl zugänglich.

 

Für behinderte Besucher gibt es Toiletten.  Der BC Ferries Emergency Ferry Pier befindet sich im Hauptbereich für die Tagesnutzung und bietet einen gepflasterten Fußweg, um die Aussicht auf den Howe Sound zu ermöglichen. Es gibt Behindertenparkplätze. Einige der Picknicktische stehen auf gepflasterten Grund und sind damit gut erreichbar auch mit einem Rollstuhl.  Auch Tanja war schon hier und hat den Campground genutzt.

 

Wir folgten weiter dem Highway 99, erreichten zum Abschluss des Roadtrips Kanada auf dem Highway 99 die nördlichen Vororte Vancouvers und fuhren dann über die wirklich beeindruckende Lions Gate Bridge, die Vancouver mit North Vancouver und West Vancouver verbindet. Sie gilt als Wahrzeichen der Stadt Vancouver. Das war dann eine sehr stilvolle Einfahrt in die Stadt für uns!

Essen unterwegs

Arigato Sushi in Kamloops

Restaurant Arigato in Kamloops
Restaurant Arigato in Kamloops

Wir hatten im Arigato Sushi in Kamloops ein  sehr leckeres japanisches Essen zu angemessenen Preisen. Der Service war super nett und aufmerksam, das Ambiente stimmig. In jedem Fall: eine Empfehlung!

 

Im Detail: die Gyozas waren heiß, frisch aus der Pfanne und gut gewürzt. Im Anschluss gab es Miso-Suppe - damit kann eigentlich nichts schiefgehen. Für den Gatten folgte Beef Teriyaki und ich gönnte mir diverse Sushi Variationen. Als Abschluss habe ich dann noch ein Matcha Eis geschlemmt. An allem, was auf den Tisch kam, gab es nichts auszusetzen. Alles war frisch und schmackhaft zubereitet.

Tim Hortons

Tim Hortons
Tim Hortons

Etwas mussten wir, fast zum Ende der Reise dann noch einmal testen: Tim Hortons. Die kanadische Schnellrestaurant-Kette ist unter Kanada-Reisenden berühmt und wird immer wieder für ihren Kaffee und das Frühstück gelobt. Ursprünglich auf Kaffee und Donuts spezialisiert, hat die nach ihrem Gründer und Eishockeyspieler Tim Horton benannte Kette ihr Angebot mittlerweile auch auf Snacks, Sandwiches und andere Speisen ausgeweitet.

 

Was soll ich sagen? Wir hatten Kaffee – der war heiß, frisch und schmeckte nicht schlecht. Dazu gab es ein Hot Breakfast Sandwich mit Ei, Bacon und Käse. Das schmeckte nach Schnellrestaurant und rief nicht nach Wiederholung. Und das Croissant war zwar warm, aber auch nichts besonders im Geschmacksgedächtnis haftendes.

 

Unser Fazit daher: den Tim Hortons Hype konnten wir nicht nachvollziehen. Sorry, liebe Kanada-Freunde!

Cinnamon Bear Bar and Grille im Hilton Whistler

Cinnamon Bear Bar and Grille im Hilton Whistler
Cinnamon Bear Bar and Grille im Hilton Whistler

Wegen des grässlichen Regens am Abend des tollen Fahrtages haben wir unser Abendessen im Cinnamon Bear Bar and Grille im Hilton Whistler eingenommen.

 

Hier gibt es in einem gediegenen Ambiente verschiedene Gerichte wie Battered Fish and Chips bis zu Chorizo & Bacon Mac n ’Cheese, hier findet jeder etwas nach seinem Geschmack auf der Speisekarte. Ob wir es weiter empfehlen würden?

 

Es war nicht schlecht, aber ein besonderes Erlebnis war es auch nicht. Gute Hotelküche, netter und aufmerksamer Service. Aber all das war angesichts der durchaus etwas höher zu bezeichnenden Preise auch zu erwarten.


Offenlegung: Unsere Reise nach Kanada haben wir vollständig (Anreise, Übernachtungen, Essen, Eintrittsgelder usw.) selbst organisiert und bezahlt. Da wir das Reiseziel usw. bewerben bzw. einen Besuch dort empfehlen, meinen nun verbraucherschützende Gerichte, wir müssten diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Beate (Samstag, 30 März 2019 06:53)

    Tim Hortons ... da fällt mir unsere Reise durch Ostkanada im Jahr 2012 ein. Wir besuchten nahezu jedes dieser Schnellrestaurants auf unserer Strecke. Aber nicht wegen des Essens, sondern wegen des zuverlässigen Wi-Fi :-))
    Ohne Tim Hortons hätten wir damals ziemlich selten Kontakt mit unseren Lieben zuhause gehabt.
    LG Beate